11. September 1942
Hotel Atlantic Hamburg, Deutschland

Gründung der Deutsch-Indischen Gesellschaft
&
Geburt der indischen Nationalhymne in Hamburg, Deutschland

Originalaufnahme von „Jana Gana Mana“, aufgeführt vom Radio-Sinfonieorchester Hamburg, Deutschland, 1942 in Anwesenheit von Netaji Subash Chandra Bose

Die erste Aufführung der späteren indischen Nationalhymne in Hamburg und
Gründung der Deutsch-Indischen Gesellschaft in Hamburg am 11. September 1942

Am 11. September 1942 erklang die spätere indische Nationalhymne „Jana Gana Mana“ erstmals bei der Gründungsfeier der Deutsch-Indischen Gesellschaft im Hotel Atlantic in Hamburg.
Der Text der Hymne basiert auf einem Gedicht und einer Komposition von Rabindranath Tagore, dem Literatur-Nobelpreisträger von 1913 aus Westbengalen.
Der indische Komponist Dr. Majumdar arrangierte Tagores Ton­gedicht für Orchester und war bei der Premiere am 11. September in Hamburg persönlich anwesend.

Weniger als zwei Kilometer entfernt, ebenfalls an der Alster, wurde im Hotel Streits bereits 101 Jahre zuvor, im Jahr 1841, die spätere deutsche Nationalhymne „Deutschland, Deutschland über alles“ von Hoffmann von Fallersleben zum ersten Mal aufgeführt – gesungen vom Hamburger Turnverein und der Hamburger Liedertafel von 1823.
Welch bemerkenswerte lokale Parallele in den nationalen Einigungsbewegungen Indiens und Deutschlands – wenn auch mit einem zeitlichen Abstand von hundert Jahren!

An der Gründungsfeier im Hotel Atlantic nahm auch Subhas Chandra Bose teil, der führende Vertreter des militärischen Flügels der indischen Unabhängigkeitsbewegung. In seiner Rede äußerte er die feste Überzeugung, dass Indien aus dem Zweiten Weltkrieg als unabhängiger Staat hervorgehen werde.

Subhas Chandra Bose war während des Krieges nach Deutschland gekommen, um Möglichkeiten einer politischen und militärischen Zusammenarbeit im indischen Freiheitskampf zu erkunden. Zwar blieben seine Bemühungen ohne unmittelbaren Erfolg, doch kehrte er später in einem deutschen U-Boot nach Asien zurück, um seinen Kampf fortzusetzen.

Die Gründungsveranstaltung, die rechtlich in Hamburg registriert war, jedoch als gesamtdeutsche Initiative konzipiert wurde, vereinte vor allem Vertreter des Auswärtigen Amtes – unter ihnen Legationsrat Dr. Adam von Trott zu Solz, der später wegen seiner Beteiligung am Widerstand gegen Hitler hingerichtet wurde – sowie Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg, der Wissenschaft und der Wirtschaft aus vielen Teilen Deutschlands.

Die Leitung der Gesellschaft – also Vorstand, Ausschuss und Beirat – bestand ausschließlich aus Deutschen.
Mehrere Inder nahmen ebenfalls an der Gründungsfeier teil. Unter den damaligen politischen Bedingungen war ihre Anwesenheit als symbolische Demonstration der deutschen Unterstützung für Indiens Haltung gegen die britische Kolonialherrschaft zu verstehen.
Unter ihnen befand sich auch der bereits erwähnte Komponist Dr. Majumdar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

wurde die Deutsch-Indische Gesellschaft (DIG) im Jahr 1953 in Stuttgart neu gegründet. In den folgenden Jahren entstanden Zweiggesellschaften in zahlreichen deutschen Städten – so auch in Hamburg (siehe unten).

Die Deutsch-Indische Gesellschaft Hamburg e.V. versteht sich als Begegnungsstätte zweier Kulturen. Sie ist ein Forum für Information, Austausch und persönliche Kontakte zwischen Menschen, die sich für Indien engagieren oder Interesse an seinen Menschen, Kulturen, Sprachen, Religionen, seiner Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben.

Unser Programm umfasst regelmäßige Treffen, gemeinsame Ausflüge, Vortragsreihen, kulturelle Veranstaltungen sowie das Feiern indischer und deutscher Feste.
Dabei interessieren uns sowohl das klassische und volkstümliche, als auch das historische und moderne Indien – kurz: alle Facetten des indischen Lebens.

Mit unseren Konzerten, kulturellen Darbietungen und Fachvorträgen leisten wir einen Beitrag zur Vertiefung und Bereicherung der deutsch-indischen Beziehungen.

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